04. April 2020 | Welt aus den Fugen

COVID-19 und SARS-CoV-2. Zwei Buchstabenkombinationen, die vor wenigen Wochen noch komplett nichtssagend waren, halten die gesamte Welt im Würgegriff. Das tägliche Leben in jeder Hinsicht heruntergefahren, die Arbeitsabläufe unklar, improvisiert und die Zukunft unvorhersagbar. Jeder versucht, so gut wie irgend möglich  mit der neuen und bis dato unvorstellbaren Situation klarzukommen. Auch die VisioCraft hat wie die meisten Firmen derzeit, soviele Arbeitsabläufe wie möglich umgestellt: home office, Regeln für die Anwesenheit in der Firma, Hygieneregeln und social distancing. Viele Mitarbeiter versuchen nun schon seit zwei Wochen den Spagat zwischen produktiver Arbeit und Kinderbetreuung hinzubekommen - und so wie es im Moment aussieht, mit einigem Erfolg unter den gegebenen Umständen. Soweit möglich, halten wir derzeit unseren Betrieb aufrecht, wenngleich die telefonische Erreichbarkeit eingeschränkt ist. Bitte verwenden Sie für Kontaktversuche vornehmlich email-Kommunikation bzw. die Ihnen bekannten Mobilnummern Ihrer Ansprechpartner.

Dazu passt die Ankündigung bzw. der Vorschlag an die EU-Komission, den Geltungsbeginn der neuen Medizinprodukte-Gesetzgebung (MDR) aufgrund der pandemiebdingten Anforderungen an Medizinproduktehersteller um ein Jahr zu verschieben (Link zur EU, öffnet in neuem Fenster). Dies soll den Herstellern die Möglichkeit geben, aktiv an der Bewältigung der Krise mitzuwirken, anstelle die zur Einhaltung der neuen Regularien notwenigen Ressorucen zu binden, die anders besser eingesetzt werden. Im Prinzip eine gute und richtige Sache, nachdenklich stimmt nur, daß im Augenblick sämtliche Regularien anscheinend per Dekret ausgesetzt werden, und fachfremde Firmen lebensnotwendige Medizinprodukte produzieren sollen. Die Kapazitäten von z. B. Automobilherstellern sind hierbei sicherlich eine große Hilfe, es sollte jedoch klar sein, daß sämtliche Freigaben ohne die üblichen Zulassungsvoraussetzungen nur und ausschließlich zur unmittelbaren Gefahrenabwehr zulässig sind und im Nachgang einer dringenden Überprüfung bedürfen. Vielleicht sollten wir gleich mittelfristig das gesamte regulatorische System mit den jetzt gemachten Erfahrungen auf den Prüfstand stellen. Die bestehenden Regularien, so sinnvoll sie auch sind und in "normalen Zeiten" auch angebracht sind, erschweren jedenfalls die schnelle Reaktion auf die Pandemie. Aber auch hier gilt es, mit Augenmaß vorzugehen. Nicht gerade eine Spezialität der EU, die sich aber im Nachgang der Krise ohnehin wird neu erfinden müssen.  

Die Welt nach COVID-19 wird in Teilen eine andere sein, und wir alle müssen mit anpacken, die Folgen in den Griff zu bekommen. Und das werden wir auch schaffen. Bleiben Sie gesund!